Glossar E-Rechnung

E-Rechnung

  • E-Rechnung steht für elektronische Rechnung.
  • der Begriff E-Rechnung ist durch die EU-Richtlinie 204/55/EU definiert und gibt vor, dass Rechnungsdaten in einem strukturierten elektronischen Format ausgestellt, übermittelt und empfangen werden. Die digitale Form von bildhaften Rechnungsdaten (z.B. PDF-Dateien) entsprechen nicht den Anforderungen an eine E-Rechnung.

Strukturiertes elektronisches Format

  • unter einem strukturierten elektronischen Format versteht man eine Datei, die automatisiert maschinell auslesbar ist und deren Daten an ein fest vorgegebenes Format gebunden ist
  • im Falle der E-Rechnung ist dies die XML Datei
  • XML steht für eXtensible Markup Language (erweiterbare Auszeichnungssprache)

Europäische Norm EN 16931

  • die EN 16931 ist die normative Grundlage für die nationalen und internationalen Formate der E-Rechnungen
  • gemäß der E-Rechnungsverordnung (ERechV) des Bundes gelten Rechnungen als elektronisch, wenn sie in einem strukturierten elektronischen Format ausgestellt, übermittelt und empfangen werden und das Format die automatische und elektronische Verarbeitung der Rechnung ermöglicht
  • die Anforderungen sind in der Europäischen Norm EN 16931 bzw. dem Standard XRechnung in der jeweils aktuellen Version beschrieben

Syntax

  • unter Syntax (Ordnung, Reihenfolge) versteht man allgemein ein Regelsystem zur Kombination elementarer Zeichen zu zusammengesetzten Zeichen in natürlichen oder künstlichen Zeichensystemen

Semantik

  • bezeichnet die inhaltliche Aussage (also das, was mitgeteilt werden soll)

CII

  • CII steht für Cross Industrie Invoice
  • ist als internationaler Standard bekannt und wurde durch die CEFACT (United Nations Centre for Trade Facilitation and Electronic Business), dem Zentrum der Vereinten Nationen für Handelserleichterungen und elektronische Geschäftsprozesse, entwickelt
  • ist eine XML-basierte Syntax
  • ist auf Rechnungen beschränkt
  • entspricht der EU-Norm EN 16931

UBL

  • UBL steht für Universal Business Language
  • UBL wurde von OASIS (Organization for the Advancement of Structured Information Standards) und diversen Vertretern der Industrie entwickelt
  • OASIS ist eine Non-Profit-Organisation, die sich die Entwicklung und Einführung globaler, offener Standards auf die Fahne geschrieben hat
  • ist eine XML-basierte Syntax
  • unterstützt neben Rechnungen eine Vielzahl an Dokumententypen, z.B. auch Bestellungen und Preislisten
  • entspricht der Europäischen Norm EN 16931

ZUGFeRD-Rechnung

  • ist ein hybrides E-Rechnungsformat
  • besteht aus einer PDF/A-3-Datei mit integrierter XML-Syntax CII
  • enthält für den Teil der strukturierten Daten unterschiedliche Profile. Um den Anforderungen der E-Rechnungsverordnung des Bundes gerecht zu werden, gibt es ein Profil XRechnung, in dem die erforderlichen Elemente der X-Rechnung abgebildet werden.

X-Rechnung

  • ist ein E-Rechnungsformat mit reinen strukturierten Daten
  • nutzt die XML-basierte Syntax UBL und CII
  • reine XML Datei ohne Belegbild (PDF)

Plattform

  • E-Rechnungen an den Bund, an einzelne Bundesländer, Behörden und Institutionen werden über Plattformen an den Rechnungsempfänger übermittelt. Z.B. OZG-RE
  • die Daten werden immer als UBL-Syntax eingelesen
  • CII-Elemente innerhalb der Plattform in UBL-Elemente konvertiert

Peppol BIS Billing

  • BIS Billing ist das E-Rechnungsformat in Peppol
  • nutzt primär die XML-basierte Syntax UBL
  • ermöglicht optional aber auch den zusätzlichen Versand der CII-Syntax, hierfür wurde ein Mapping zwischen UBL- und CII-Elementen einer E-Rechnung definiert

Peppol

  • Peppol steht für Pan-European Public Procuremente OnLine
  • ist ein Übertragungskanal, der aus einer Sammlung von Komponenten und Spezifikationen besteht, mit deren Hilfe Dokumente auf standardisierte Weise zwischen unterschiedlichen Business-Partnern ausgetauscht werden können
  • der Datenaustausch erfolgt über sogenannte Access-Points
  • über eine einzige Verbindung erlaubt Peppol mit allen im Peppol-Netzwerk registrierten Partnern den Austausch von elektronischen Beschaffungsdokumenten
  • die Datenübertragung erfolgt verschlüsselt

EDI

  • EDI steht für Electronic Data Interchange
  • in einem engeren Sinn werden mit EDI-Standards konkrete Verfahren und Vereinbarungen zum Datenaustausch bezeichnet, die zwischen Unternehmen oder durch Normierungsvorschläge von Branchenverbänden entwickelt wurden

KoSIT

  • ist die Koordinierungsstelle für IT-Standards
  • in der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich für die Umsetzung der Vorgaben der E-Rechnungsverordnung

UN/CEFACT

  • UN/CEFACT steht für United Nations Centre for Trade and Electronic Business
  • CEFACT wurde 1996 ins Leben gerufen, ist der UNECE angegliedert und hat wie diese ihren Sitz in Genf. Mitglieder sind UNO-Mitgliedstaaten, zwischenstaatliche Organisationen (wie die EU) sowie Industrie- und Handelsverbände
  • Ziel von CEFACT ist die Förderung, Vereinfachung und Harmonisierung des internationalen Handels
  • CEFACT ist u. a. verantwortlich für den internationalen Datenstandard EDIFACT und einer der Initiatoren von ebXML.

Weitere Schritte