Differenzkörper

Befehl: CALCDIFF

Beschreibung

Die Funktion Differenzkörper ermittelt die Volumendifferenzen zwischen zwei beliebigen Geländen. Grundlage können zwei verschiedene Oberflächen sein (Aufmaß vom Bestandsgelände und Aufmaß nach einer Baumaßnahme) oder zwei Zustände eines Geländes (mit und ohne Modellierungen). Im letzten Fall können Sie auch direkt die Funktion Mengendifferenz verwenden. Diese Funktion kann ausgewählt werden, sobald der Triangulation eine Modellierung zugewiesen wurde.

Zusätzlich können auch Volumendifferenzen in Bezug auf Horizonte errechnet werden, ohne dass eine zusätzliche Oberfläche erstellt werden muss. Hierbei wird der Differenzkörper für das Gesamtgelände in Bezug auf eine Ebene (Horizont) berechnet.

Der Differenzkörper ist ein eigenständiges Objekt und wird bei Veränderungen automatisch nachgeführt.


Anwendung

Differenzkörper erstellen

Quick-DGM > rechte Maustaste auf eine Triangulation > Differenzkörper

Quick-DGM > rechte Maustaste auf eine Triangulation > Mengendifferenz

Zuerst wählen Sie auf der Registerkarte Grundlagen die Berechnungsgrundlagen aus. Der Differenzkörper ist das Ergebnis aus der Verschneidung der Bezugsoberfläche mit der Zieloberfläche. Zur Auswahl stehen Triangulationen und Horizonte.

Für Triangulationen stehen zusätzlich die Auswahl unmodelliert und modelliert zur Verfügung. Dabei bedeutet modelliert, dass für die Berechnung der Oberfläche der Grundzustand inklusive Veränderungen durch eingefügte Modellierungen herangezogen wird. Unmodelliert arbeitet mit dem ursprünglichen Gelände ohne eingefügte Modellierung. Beispiele hierfür werden im Anschluss erläutert.

Wählen Sie anschließend bei Berechnung aus, was für den Differenzkörper berechnet werden soll: Auf- und Abtrag, nur Auftrag oder nur Abtrag. Die hier getroffene Auswahl wird im späteren Verlauf berücksichtigt, z.B. bei der Profilerstellung oder beim Mengennachweis.

Mit der Bestätigung [OK] wird der Differenzkörper unterhalb der ausgewählten Triangulation erstellt.

Die Informationen über die ermittelten Mengen (z.B. Volumen Auftrag und Abtrag) können auf der Registerkarte Info (Quick-DGM > Info) aufgerufen werden.

Beispiel 1 - Volumenerrechnung bei der Neuplanung einer Oberfläche

Ein Punktsatz wird trianguliert und anschließend wird eine Modellierung erstellt und eingefügt. Die Triangulation liegt also für DATAflor CAD in zwei Zuständen vor: unmodelliert (direkte Triangulation aus dem Punktsatz) und modelliert (veränderte Triangulation durch Einfügen einer Modellierung). Das Erstellen einer zusätzlichen Triangulation als Bezugsoberfläche für die Berechnung kann somit entfallen. Der Differenzkörper wird mit folgenden Einstellungen errechnet: Bezugsoberfläche = Triangulation 1 (Option unmodelliert) und Zieloberfläche = Triangulation 1 (Option modelliert) - Dazu kann auch die Funktion Mengendifferenz verwendet werden.

Beispiel 2 - Volumenerrechnung zum Vergleich Vorher/Nachher

Es wird ein Bestandsgelände aufgenommen und der Punktsatz trianguliert. Anschließend wird ein zweites Geländeaufmaß erstellt und auch dieses trianguliert. Die Triangulationen müssen in der Draufsicht nicht deckungsgleich sein, das Programm ermittelt automatisch die Bereiche, in denen Überlagerungen vorliegen und Differenzen berechnet werden können. Besser sind allerdings deckungsgleiche Bereiche, da es ansonsten zu ungewollten Abweichungen (Massenminderungen) kommen kann. Für die Berechnung des Differenzkörpers würde nun Triangulation 1 (Option unmodelliert) und Triangulation 2 (Option unmodelliert) verwendet werden.

Beispiel 3 - Volumenerrechnung auf einen Horizont

In der Zeichnung liegt eine Triangulation vor (modelliert oder unmodelliert). Für einen Bereich (z.B. eine Baugrube) soll nun das Volumen errechnet werden. Hierfür wird aber nicht das gesamte Volumen benötigt, sondern für den ersten Bauabschnitt nur das Volumen von der Geländeoberfläche bis zu einer Höhe von 94m. Dieses lässt sich mit dem Horizont lösen. Das Volumen wird mit folgenden Einstellungen errechnet: Bezugsoberfläche = Triangulation 1 (Option modelliert/unmodelliert - je nach Gelände) und Zieloberfläche = Horizont 94. Nach der Auswahl des Horizonts geben Sie die Höhe für die Ebene in das Feld ein.


Funktionen

Registerkarte Layout

Auf der Registerkarte Layout können die Farb-Eigenschaften festgelegt werden. Sie können die Farben für Auftrag und Abtrag festlegen. Voreinstellung für Auftrag ist immer rot und für Abtrag gelb. Für den Farbverlauf können Sie zwischen keiner, Prismenhöhe oder Prismenvolumen in % wählen. Prismenhöhe zeigt die Dicke der Prismen mit einem Farbverlauf an, wohingegen Prismenvolumen in % den Rauminhalt verwendet. Der Farbverlauf wird über die Eingabe der Startfarbe und Endfarbe definiert. Die Zwischenwerte werden interpoliert.

Der Name des Differenzkörpers (Registerkarte Allgemein) wird automatisch mit der Vorgabebezeichnung gefüllt.

Bei aktivierter Option Objekte in der Zeichnung markieren (Registerkarte Allgemein), wird das im Quick-DGM markierte Objekt gleichzeitig in der Zeichnung aktiv geschaltet. Bei größeren DGM-Objekten kann durch das Deaktivieren dieser Option die Verzögerung durch das Markieren des Objekts abgestellt werden.

Die Einstellungen auf den Registerkarten Allgemein, Layout und Berechnung können im Fenster Konfiguration (siehe Quick-DGM) als Vorgabe für alle weiteren Zeichnungen definiert werden.

Registerkarte Berechnung

Bei der Berechnung von Differenzkörpern können sehr kleine Prismen entstehen, die für die Ermittlung des Volumens nicht relevant sind. Diese können mit der Option Kleine Prismen filtern (auf der Registerkarte Berechnung) automatisch entfernt werden, was die Übersichtlichkeit deutlich erhöhen kann.

Mit Alle Prismen im Differenzkörper anzeigen lassen sich diese aber grafisch darstellen. Ist die Option deaktiviert, werden die entsprechenden Prismen nicht erzeugt.

Mit der Option Anteil am Gesamtvolumen, unter dem Prismen nicht in die Berechnung des Differenzkörpers einfließen (in %) lässt sich der prozentuale Schwellenwert für das Entfernen von Prismen einstellen, oder Sie verwenden die Option Absoluter Wert, unter dem Prismen nicht in die Berechnung des Differenzkörpers einfließen (in m³).

Sobald bei der Erstellung eines Differenzkörpers aufgrund der herausgefilterten Prismen eine Abweichung von mehr als 1% des Gesamtvolumens errechnet wird, erscheint ein Hinweis mit den entsprechenden Mengenangaben.

Diese Informationen können später auf der Registerkarte Info (Quick-DGM > Info) aufgerufen werden.

Bei der Erzeugung von Profilen (siehe Geländeschnitt und Profilgruppe) werden alle Prismen in die Berechnung einbezogen, unabhängig davon, welcher Wert für das Filtern von Prismen verwendet wird.

Senkrechte Kanten von Prismen werden nicht als 3D Fläche erzeugt (Beispiel Differenzberechnung auf einen Horizont). Dieses reduziert die Berechnungszeit enorm. Bei der Visualisierung mit dem Befehl RENDER werden diese Flächen ohnehin verdeckt.


Weitere Schritte

2016/03/23 13:32